Autor: Ein Leser,
"Liebt einander!" 1/2009 → Die Bewegung der Reinen Herzen
Ich bin ein Einzelkind und habe immer das bekommen, was ich wollte.
Als ich 11 Jahre alt war, kauften mir meinen Eltern einen eigenen Fernseher
und von da an hatte ich Zutritt zu allen Sendern, die man übers Kabaelfernsehen
bekommen konnte - auch zu den Erotiksendern. Dies war der Anfang meiner
Probleme mit der Selbstbefriedigung.
Erst als ich mit 19 Jahren ein Mädchen kennenlernte, das mich genauso
mochte wie ich sie, fing ich an, mich mit dieser schlechten Angewohnheit
auseinanderzusetzen. Durch die neue Bekanntschaft öffnete ich mich auch
für den Glauben. Leider war unsere Beziehung nicht vollständig auf Christus
gegründet. Dies führte unter anderem dazu, dass ich nach einem Jahr der
Enthaltsamkeit wieder mit der Selbstbefriedigung anfing, obwohl ich bei
der Beichte ganz sicher war, dass ich damit längst abgeschlossen hatte
…
Das Jahr 2000 war für mich ein Jahr besonderer Gnaden. Ich machte zum
ersten Mal die Erfahrung, was aufrichtiges Gebet bewirken kann. Jeden
Abend betete ich und las in der Bibel, worauf ich dann ganz ruhig einschlief.
Wenn ich es unterließ, endete mein Tag damit, dass ich bis in die späten
Abendstunden hinein den Fernseher laufen hatte. Der Gnade Gottes verdanke
ich es, dass ich nach jedem Fall zu Gott und zum Gebet zurückkehrte. Die
häufige, aufrichtige Beichte hat mir damals sehr geholfen.
Der Durchbruch kam für mich Weihnachten 2000, als meine Freundin sich
einverstanden erklärte, für die Zeit der Weihnachtsferien enthaltsam zu
leben. Das war eine Eingebung des Heiligen Geistes. So haben wir jeder
für sich mehr Freiheit innerhalb unserer Beziehung gewonnen. Unsere Freundschaft
half uns schließlich zu erkennen, dass wir keine Beziehung werden aufbauen
können, und wir trennten uns als Freunde. Ob wir zu dieser Schlussfolgerung
gekommen wären, wenn wir in Unkeuschheit gelebt hätten, widersprüchlichen
Emotionen ausgeliefert? …
Heute bin ich 25 Jahre alt und in einigen Monaten wird es bereits 5 Jahre
her sein, seit ich mich von der Unkeuschheit befreit habe. Dies bedeutet
nicht, dass ich keine Versuchungen erlebe. Doch jedes Mal, wenn eine Versuchung
auftaucht, rufe ich in Gedanken Jesus an, spreche Seinen Namen aus - und
alles Schlechte verschwindet.
Die Zeit des Studiums war für mich eine Zeit, in der ich lernte, in Reinheit
zu leben und sowohl Gott als auch mich selber immer besser zu verstehen.
Ich entdeckte auch kirchliche Gemeinschaften und erfuhr, was es heißt,
den Nächsten zu lieben und ihm zu dienen. Die geistliche Führung, die
ich glücklicherweise erhalten habe, zusammen mit der täglichen Eucharistiefeier
und dem Gebet sind zu den wichtigsten Säulen meines jetzigen Lebens geworden.
Ich danke Gott dafür, dass er mir jeden Tag seinen Willen zeigt und mich
befähigt, diesen zu erfüllen. Ich wünsche jedem jungen Menschen, dass
er Jesus sucht, Ihn findet und von Ihm wahrhaft zu leben lernt.