Autor: ks. Andrzej Trojanowski TChr,
"Liebt einander!" 1/2009 → Geistbedrohungen
Obschon seit der Bekehrung der Verfasserin dieses Zeugnisses
über Wahrsagerei mehr als vier Jahre vergangen sind, führt diese Frau
immer noch einen intensiven geistigen Kampf und benötigt geistliche Unterstützung.
In ihrer Familie geschah viel Gutes: Ihre Tochter hat sich auch vollständig
von der Wahrsagerei losgesagt, hat gebeichtet, und ihre physischen und
geistigen Probleme haben stark nachgelassen. Die ganze Familie strahlt
Frieden und Freude aus – allen möglichen Problemen und Widerständen zum
Trotz. Es kommt selten vor, dass Personen, die mit Wahrsagerei, Magie
oder einer anderen Form des Okkultismus zu tun hatten, so schnell ihr
physisches und geistiges Gleichgewicht wiedererlangen. Vielfach verhält
es sich so, dass trotz regelmäßiger Beichte eine Vorliebe zum magischen
Denken zurückbleibt: Diese Menschen benutzen esoterische Fachausdrücke,
haben Probleme, sich mit dem eigenen Leben zu identifizieren, sich der
Realität zu stellen und verantwortungsbewusste Entscheidungen im Leben
zu treffen. Desöfteren werden sie – wie sie selbst es zugeben – von unsichtbaren,
aber doch auf irgendeine materielle Art und Weise sich manifestierenden
Dämonen gequält, die ihnen Hiebe versetzen, sie berühren, Krach verursachen
oder auf eine andere Weise versuchen, sie zu destabilisieren und zu erschrecken.
Insbesondere Personen, die sich von der Wahrsagerei, Astrologie und Numerologie
abwenden und bekehren, klagen darüber, dass die Geister versuchen, sie
durch „seltsame Erscheinungen“ zu provozieren, damit sie ihnen wieder
Aufmerksamkeit schenken und sich vom normalen, konkreten Alltagsleben
abwenden.
Ehemalige Bioergotherapeuten klagen über schmerzhafte Lähmungserscheinungen
oder ein Brennen der Hände, welche sie ihren „Patienten“ früher auflegten
(Die Patienten wiederum erfahren dieselben Beschwerden an den Körperteilen,
auf die diese „heilenden“ Hände aufgelegt wurden). Die Erlebnisse von
Menschen, die sich mit Wahrsagerei oder Zauberei beschäftigt haben und
auch jener, die solche Dienste in Anspruch genommen haben, sind wirklich
erschreckend: Sie werden von Unruhe und Angst aufgefressen, fühlen sich
innerlich niedergeschmettert, haben blasphemische und selbstmörderische
Gedanken und leiden dazu noch unter Einsamkeit und dem Unverständnis der
Menschen in ihrer Umgebung. Manche begeben sich in psychiatrische Behandlung
oder Treffen sich mit Psychotherapeuten. Wenn solche Menschen sich bekehren,
dann haben sie einen schweren Kampf mit dem Bösen zu bestehen, besonders
in der ersten Phase ihrer Rückkehr zu Gott, wenn die Dämonen nicht unterliegen
wollen und sich sozusagen zu rächen versuchen. Die Ausdauer dieser Menschen
und ihr Mut in diesem Ringen sind wirklich sehr bewunderungswürdig und
wecken zugleich eine tiefe Dankbarkeit Gott gegenüber für das große Werk,
welches sich im Leben dieser bedrängten und sehr tapferen Menschen vollzieht.
In dieser Zeit brauchen sie immense Unterstützung seitens eines Geistlichen,
der sie geduldig und verständnisvoll anhört (obwohl sie manchmal den Eindruck
geistig verwirrter Sonderlinge machen), ihnen die Sakramente spendet,
mit ihnen betet oder sie manchmal gar zum Exorzisten schickt. Das Zeugnis
der bekehrten Wahrsagerin ist als eine Warnung an all diejenigen zu verstehen,
die lächelnd versichern, dass sie sich mit der Wahrsagerei, der Astrologie
und dem Kartenlegen nur spaßeshalber beschäftigen; aus reiner Neugierde
oder aus Zeitvertreib. Wenn es tatsächlich nur ein Spiel für sie ist,
dann sollten sie einmal versuchen, sich davon zu lösen. Dabei werden sie
merken, wie viel Selbstüberwindung es sie kosten wird, diesem Vorsatz
treu zu bleiben. Im Allgemeinen fängt mit diesem „unschuldigen Spiel“
ein tiefer gehendes Interesse für Esoterik und Magie an – also für Bereiche,
die sehr verführerisch und einnehmend sind. Demjenigen, der anfängt, sich
damit zu beschäftigen, scheint es zunächst, als würde sich ihm eine neue
Welt eröffnen, die es ihm ermöglicht, sein eigenes Leben, und auch das
anderer Menschen, zu bestimmen und zu lenken; dass er den Schlüssel zur
Lösung vieler, auch bisher unlösbarer, Sachen gefunden hat; dass er sich
mit geheimnisvollen Mächten „angefreundet“ hat, mit Geistern oder irgendwelchen
Energien, von denen unser Leben und unsere Zukunft abhängen.
Menschen,
die vom Okkultismus und von der Magie nicht loskommen, zeichnen sich dadurch
aus, dass ihnen jegliches Urteilsvermögen über die dahinter steckenden
Gefahren fehlt. Vor allem fehlt ihnen das Bewusstsein für ihre reelle
Mitarbeit mit den bösen Geistern. Den Moment, als sie das wahre Ausmaß
dieser Dinge begriffen hat, beschreibt die Autorin des obigen Zeugnisses
sehr treffend: „Gott wollte mir dadurch [d. h. durch die zugelassenen
Peinigungen und Schmerzen] zeigen, mit wem ich mich tatsächlich eingelassen
habe, denn in den Augen der Esoteriker handelt es sich dabei um fürsorgliche,
gute Geister, Engel“. Es gibt in diesem Bereich jedoch etwas viel Schlimmeres
und Gefährlicheres als verschuldete oder nicht verschuldete Ignoranz.
Es handelt sich um das „Ja“ des Menschen, den erklärten, freien Willensakt
zur Zusammenarbeit mit den Kräften des Bösen in Form von Okkultismus und
Magie. Der Mensch fühlt oder weiß, dass er mit der Welt der Dämonen in
Kontakt tritt; er weiß, dass er sündigt, indem er das erste der Zehn Gebote
bricht; er weiß, dass er der Lehre der Kirche und der Heiligen Schrift
zuwiderhandelt – und trotzdem tut er es. Vom Standpunkt des jenseitigen
Lebens aus begeht er eine Todsünde, befindet sich also im Zustand des
geistigen Todes. Wenn man sich aus freiem Willen den Werken des Satans
anschließt, der durch okkulte Praktiken wirkt, dann lässt sich das als
dämonische Versklavung bezeichnen. Als Beweis dafür mag die Tatsache dienen,
dass solche Menschen vielmals einen feierlichen Exorzismus in der Kirche
brauchen, um ihren Bekehrungsprozess zu beginnen, bzw. fortzusetzen und
ihre verlorene Freiheit wiederzuerlangen. Die Verfasserin des obigen Zeugnisses
wurde nur deshalb nicht in solch einem hohen Maße versklavt, weil sie
sich in ihrem Herzen nicht vollkommen von Gott losgesagt und das Wesentliche
ihrer Sünde erkannt hat. Trotzdem hatte sie sehr viel zu leiden. Zusammen
mit ihr freuen wir uns darüber, dass es auf dieser Erde ein Leiden gibt,
welches die Kraft hat, uns vor viel schlimmeren Martern, die uns im Jenseits
erwarten würden, zu bewahren.